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KEYS TO HEAVEN

Neues Festival in Eisenstadt: Klavier und mehr, jenseits alter Genregrenzen

Maria Radutu, Stefan Ottrubay, Sophie Heinrich (c) Andreas Tischler.jpg


Von 26. bis 28. April 2024 überwindet die Pianistin Maria Radutu bei der ersten Ausgabe von „KEYS TO HEAVEN“ die Grenzen zwischen Bühne und Publikum, zwischen Kunstrichtungen, Musikgenres und Stilen.

Maria Radutu ist bekannt für ihre innovativen, grenzüberschreitenden Klavierprogramme: Mit ihrem Konzept der „Piano Box“, das ungezwungene Begegnungen zwischen Pianistin sowie Hörern und Hörerinnen ermöglicht, hat Maria Radutu bereits neue Publikumsschichten erobert und sie mit Musik quer durch alle Epochen und Stile begeistert. Mit Erfahrung und Erfolg dieser Art im Rücken richtet die vielseitige Künstlerin nun erstmals „KEYS TO HEAVEN“ aus, ein neuartiges Festival im Schloss Esterházy: Die musikalische Palette reicht dabei von Johann Sebastian Bach und dem Genius loci Joseph Haydn über George Gershwin, dessen „Rhapsody in Blue“ 100 Jahre alt wird, sowie Ástor Piazzollas einzigartiger Tangomusik bis zur Gegenwart. 

Festival-Preview mit Uraufführung
Der Jazzer, Komponist und Pianist Christoph Cech etwa hat die „Rhapsody“ in den Bigband-Sound unserer Zeit gekleidet – und auch ein neues Klavierkonzert für diese Besetzung geschrieben. Die Uraufführung dieses Werks mit Maria Radutu als Solistin steht im Zentrum eines Festival-Previews: Am 21. März 2024 will er als vorgezogener Startschuss begeistern und Neugier für das Kommende wecken. Dazu gehört auch eine hochkarätige Diskussionsrunde, in der sich Vertreter und Vertreterinnen der Kulturbranche mit Maria Radutu über echte und angebliche Grenzen der „Klassik“ sowie Chancen und Herausforderungen von Musikveranstaltern austauschen. Angekündigt sind u.a. Jan Nast (Intendant Wiener Symphoniker) und Sarah Wedl-Wilson (Staatssekretärin für Kultur, Land Berlin).

Maria Radutu, Pianistin, Musikvermittlerin und Künstlerische Leiterin „KEYS TO HEAVEN“:

„Das Leitmotiv des Festivals ist das Klavier: Es setzt das Instrument auf ganz unterschiedliche Arten in Szene, es wird zum verbindenden Element zwischen, Genres, Zeiten und Kunstformen. Mein Lieblingsplatz ist der zwischen ,modern' und ,klassisch', zwischen Podium und Publikum, zwischen der Musik und weiteren Kunstformen. Und gerade in dieser wunderbaren Rolle der Vermittlerin ist mir wichtig, niemand auszuschließen: Wir laden nicht nur alle ein, sondern helfen auch mit, dass möglichst viele kommen können – ob allein, zu zweit oder in Gruppen; zu allen, mehreren oder nur einzelnen Veranstaltungen, und auch als Familie: Während die Erwachsenen und Älteren das Festival genießen, können sich die Kleinen in der musikalischen Kinderbetreuung austoben. Der Name ,KEYS TO HEAVEN` wird Programm sein!“

Abwechslungsreiches Festivalprogramm
Das Konzert am Freitag, dem 26. April 2024, eröffnen junge Musiker und Musikerinnen des Burgenlands, die mit Joseph Haydns bekanntermaßen immer wieder volkstümlich-frechen Menuetten das ganze Schloss Esterházy zum Klingen bringen. Apropos Tanz: Die „Tango5“ holen das spezielle Flair der argentinischen Bars und Tanzlokale in den Haydnsaal – mit Ástor Piazzollas Musik, die den seinerzeit anrüchigen Tango aufs Konzertpodium gebracht und damit die zeitgenössische Klassik unerhört und auf Dauer bereichert hat. Die Formate sind grundsätzlich dramaturgisch aus einem Guss und ohne Pause konzipiert. Nach dem „Hauptkonzert“ bietet ein „Ausklang“ die Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre Neues zu entdecken. 
Am Samstag (27. April 2024) verlocken zunächst als Matinee „Piano & Sand“: Die Sandmalerin Anna Vidyaykina mit ihren live entstehenden, projizierten Bildern, die Pianistin Sabina Hasanova und der Sprecher Thomas Toppler entwickeln zusammen Eindrücke, die jedes übliche Konzerterlebnis sprengen. Am Nachmittag wird nicht nur die faszinierende, vielfach preisgekrönte Klavier-Doku „Pianomania – Die Suche nach dem perfekten Klang“ (2009) gezeigt, in der u.a. Pianisten wie Pierre-Laurent Aimard, Alfred Brendel oder Lang Lang zu erleben sind, es wird auch Stefan Knüpfer anwesend sein und Auskunft geben: Er ist nämlich die Zentralfigur des Dokumentarfilms, jener Klavierstimmer, dem die Stars vertrauen.
Abends gastiert eines der bekanntesten Klavierduos, die Schwestern Ferhan und Ferzan Önder, und wird nicht zuletzt mit einer großen Suite aus Gershwins „Porgy and Bess“ begeistern. In Maurice Ravels „Boléro“ erweitert sich dies noch zum modernen Tanz – in einer Choreografie von Eno Peçi, seines Zeichens Solotänzer des Wiener Staatsballetts und international tätiger Choreograph, ausgeführt von zwei Paaren der Jugendkompanie. Maria Radutu wird als Moderatorin Musik und Interpretinnen noch näher ans Publikum bringen und umgekehrt.


Anschließend darf jeder im Publikum auf zweierlei Fasson selig werden: Zur Wahl stehen zum einen ein Nacht- und Wandelkonzert, bei dem Tanja Huppert in bedachtsam gewählten, aufeinander abgestimmten Auszügen Bachs „Goldberg-Variationen“ mit Wilfried Hillers „Buch der Sterne“ verbindet, das aus 88 Stücken für 88 Sternbilder besteht, dieselbe Anzahl wie die Tasten des Klaviers. Zum anderen kann man Florian C. Reithner an die Bar folgen, der Zeugnisse der frühen Filmgeschichte musikalisch unterlegen und dabei auch auf spontan Wünsche der Gäste eingehen wird. 
Tagsüber bietet sich noch eine weitere Gelegenheit, mit Musik und dadurch auch mit sich selbst auf neue Art Bekanntschaft zu schließen: Im „Infinite Retreat“ laden Yogamatten zum Niederlassen ein. Eine musikalisch-meditative Atmosphäre ermöglicht ein neues Erleben von Innen und Außen. 


Die Matinee am Sonntag (28. April 2024) steht dann als „Directors’ Concert“ augenzwinkernd im Zeichen der Intendanten und Intendantinnen: Zu Maria Radutu von „KEYS TO HEAVEN“ und dem Cellisten Boris Andrianov („Vivacello“) stößt Julian Rachlin, seines Zeichens bekanntlich Intendant des HERBSTGOLD-Festivals. Zusammen erweisen sie nicht nur nochmals Joseph Haydn ihre Reverenz, sondern zeigen auch mit Dmitri Schostakowitschs 2. Klaviertrio, das im Kriegsjahr 1944 entstandenen ist, zweierlei: Die Musik verschließt sich nicht vor den Schrecken der Welt. Aber desto mehr brauchen wir die Musik, um nicht an diesen Schrecken zu verzweifeln.

Esterhazy als Impulsgeber im Kulturtourismus
Stefan Ottrubay, Vorsitzender der Esterhazy Privatstiftung, erklärt: „Es freut mich besonders, dass ,KEYS TO HEAVEN` den Festivalreigen im Schloss Esterházy erweitert. Mit Ausstellungen, Veranstaltungen und einer großen Bandbreite an Konzerten nimmt Esterhazy mittlerweile einen fixen Bestandteil in der internationalen Kunst- und Kulturszene ein und lockt jährlich hunderttausende Besucher aus In- und Ausland in das Burgenland.“ Die heute international anerkannten musikalischen Formate, wie die Oper im Steinbruch oder das HERBSTGOLD – Festival, gehen ebenfalls auf die Initiative von Esterhazy zurück sowie auch das Festival „quartetto plus“, mit dem der Gattung des Streichquartetts am Originalschauplatz von Joseph Haydns Wirken alle Ehre getan wird.

 

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